Impressionen zu den Bildern von der

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Autorin Wanda Furtschegger

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Heute am 28.05.2013 findet in der Tammerburg Lienz, einst Adelssitz berühmter Geschlechter, eine interessante Bilderausstellung unter dem Titel „Innehalten“ statt.

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Architektonisch geprägt von Gewölben mit Netzrippen-Struktur und renaissancehaften Erkern in einer massiven Vierkantform gilt die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg heute als eine der bedeutendsten Profanbauten Tirols.

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Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde sie im Jahre 2001 für die Öffentlichkeit zu kulturellen Zwecken und künstlerischen Aktivitäten zugänglich gemacht.

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Neugierig auf die vielversprechenden Bilder von Bernd Hanser eile ich die hohen Stufen der steilen Treppe hinauf in die geschmackvolle, holzgetäfelte Stube. Welch unglaubliche Farbenpracht leuchtet mir schon von weitem entgegen! Da kokettiert zum Beispiel ein intensives Rot mit geheimnisvollen Blautönen, dazwischen mischt sich ein fröhliches, helles Gelb und ein satter, dunkler Lilaton rundet die Komposition harmonisch ab.

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Ich kann meine Augen nicht abwenden von den lebhaften Bildern, die mich magisch anziehen und ihre Fröhlichkeit auf mich übertragen möchten.

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Auf einmal beginnen sich die Farben behutsam aus ihren Bilderrahmen, zu lösen, als wollten sie nicht länger eingezwängt sein, sondern in die Freiheit entlassen werden.

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Als von irgendwo her muntere Saxophonmusik erklingt, haken sie einander unter wie beste Freunde und tanzen ausgelassen immer schneller im Raum umher.

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Begeistert klatsche ich in die Hände und kann mich nicht satt sehen an diesem Feuerwerk der Farben.

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Wärme durchströmt meinen Körper von innen her und ich öffne kurz, das kleine Fenster vor mir, um die kühle Abendluft tief einzuatmen.

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Der intensive Geruch von frisch gemähtem Gras ruft mir schöne Erinnerungen an meine Jugendzeit auf einem einsamen Bauernhof im Mölltal ins Gedächtnis.

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Versonnen schließe ich das Fenster, wende mich um und stelle überrascht fest, dass die Farben wieder zu ihren Bildern zurückgekehrt sind. Freudig lächeln sie mir aus ihren Rahmen zu, als sei ich nun ihre Vertraute.

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Wenn ich nicht wüsste, welch rauschendes Fest sie eben noch gefeiert haben, würde ich glauben, ich hätte wachen Auges geträumt.